Weimarer Kinderbibel

Band 1

Kindern die Ursprünge der abendländischen Kultur näherzubringen, ist eine grundlegende Bildungsaufgabe. Vielfältige Ausdrucksformen in Schrift, Bild und Architektur bestimmen noch heute unsere Alltagserfahrungen ebenso wie unsere kulturellen Normen und Werte. Schüler*innen der Jahrgänge vier bis sieben sind angehalten, eigene Zugänge zu den Anfängen unserer Kultur zu finden und in den persönlichen Ausdruck zu überführen. Am Ende eines jeden Schuljahres entsteht ein Buch mit Texten und Gestaltungen der beteiligten Kinder. Im Rahmen der ersten Staffel der »Weimarer Kinderbibel« standen, abgeleitet von ersten handgeschriebenen Bibelfassungen, experimentelle Zugänge zur Kalligrafie im Mittelpunkt der unterschiedlichen Arbeitsprozesse in den Kooperationsschulen.

Auf Grundlageeines Workshops mit der Kalligrafin Gudrun Illert entwickelten Studierende im Wintersemester 2011/12 unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Dreyer, die auch allenachfolgenden Konzepterarbeitungen begleitete, sehr unterschiedliche Vermittlungsansätze zu den von den Schüler*innen geschriebenen Geschichten. Die Wahl der Materialien und Werkzeuge bot eine Fülle an Zugängen, bildnerischen Verfahren und Handlungsweisen, die ungewohnte Blickweisen auf die Themen und Arbeitsweisen in der Kalligrafie boten. Neben Bandzugfedern kamen Pinsel, Besen und Wischmopp, aber auch selbst gebaute Werkzeuge und Leuchtmittel im kalligafischen Arbeiten zum Einsatz. In jeder Kooperationsschule wurden die Schüler*innen in Abhängigkeit von den Rahmenbedingungender Schule und der jeweiligen Lerngruppe mit ganz unterschiedlichen Konzepten zur Übersetzung ihrer Geschichten in bildnerische Formate konfrontiert.